Alte Universitätsstraße 19
55116 Mainz – Germany
Tel.: +49/6131 / 3 93 93 60
Projektgruppe (2005–2010)
Die Projektgruppe »Europäische Friedensverträge der Vormoderne online« am (seit 2012 Leibniz-) Institut für Europäische Geschichte stand unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Duchhardt, der sich seit langem mit der Geschichte der Internationalen Beziehungen beschäftigt hat und dabei programmatisch einen »europäischen« Blickwinkel einnimmt. Friedensverträgen als Quellengrundlage für die Erforschung des europäischen Völkerrechts und der Entstehung Europas mißt Duchhardt große Bedeutung bei. So hat er die nach dem Weltkrieg mit K. von Raumer (Ewiger Friede. Friedensrufe und Friedenspläne seit der Renaissance) und F. Dickmann (Der Westfälische Friede) einsetzende Tradition der historischen Friedensforschung fortgesetzt und sie um eine multiperspektivische Dimension erweitert. In seiner 1976 publizierten Studie »Gleichgewicht der Kräfte, Convenance, Europäisches Konzert. Friedenskongresse und Friedensschlüsse vom Zeitalter Ludwigs XIV. bis zum Wiener Kongreß« nehmen Friedensverhandlungen und Friedenstraktate eine gleichsam dramaturgische und systematisierende Dimension ein.
Die Koordination lag bei Dr. Martin Espenhorst geb. Peters (seit 2003 Koordinator, von 2007 bis 2010 zudem Sprecher des Projekts). Er wurde mit einer Arbeit über den Historiker, Statistiker und Publizisten August Ludwig (v.) Schlözer (1735–1809) an der Universität Marburg promoviert. Neben der Perzeption des Alten Reiches und Europas im ausgehenden 18. Jahrhundert untersucht er europäische Genossenschaftslehren des 19. Jahrhunderts.
Dr. Andrea Schmidt-Rösler war für die Erschließung, Transkription und Edition der Friedensverträge des Teilbereiches »Deutsche Reichsstände, Polen, Siebenbürgen« zuständig. Sie wurde an der Universität Regensburg mit einer Arbeit über Rumänien promoviert und hat mehrere Forschungsprojekte zur polnischen und südosteuropäischen Geschichte durchgeführt.
Dr. Andrea Weindl bearbeitete den Teilbereich »Frankreich, Spanien, Portugal«. Sie wurde an der Universität Köln mit einer Arbeit über den Zusammenhang zwischen frühneuzeitlichen globalen Märkten und den politischen Beziehungen innerhalb Europas promoviert. Daneben liegen ihre Forschungsschwerpunkte auf der europäischen Expansion und dem atlantischen System.
Dr. Bengt Büttner war für die Bearbeitung des Teilbereichs »Skandinavien und Großbritannien« zuständig. Er wurde an der Universität Göttingen mit einer Arbeit über die kirchliche Organisation der Insel Rügen im Mittelalter promoviert. Seine Forschungsinteressen gelten den skandinavisch-deutschen Beziehungen vornehmlich im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit sowie der Kirchengeschichte Skandinaviens.
Peter Seelmann M.A. war für den Teilbereich »Habsburg, Italien und Schweiz« zuständig. Er studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Berlin und Siena und magistrierte mit einer Arbeit über das venezianische Künstlergespann Antonio Vivarini und Giovanni d’Alemagna. Sein wissenschaftliches Interesse richtet sich vor allem auf das Italien des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit.
Das Projekt wurde zeitweise von der wissenschaftlichen Hilfskraft Natalia Schreiner unterstützt.